Wohn- und Förderstätte
Leben begleiten und Alltag gestalten mit schwerstbehinderten Erwachsenen
Fördern
Neben medizinischen Faktoren zur Versorgung von Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen spielt auch der soziale Einfluss eine Rolle. Unsere Bewohner nehmen ihre Umwelt und andere Menschen durch direkten Kontakt wahr. Ihr Körper dient somit als Medium zur Interaktion und hilft ihnen, sich ganzheitlich auszudrücken und mitzuteilen. Sie benötigen zur Interaktion mit ihrer Umwelt Assistenz bis hin zu umfassender Hilfestellung. Demnach gilt es, für die Förderung wichtige Merkmale zu erfüllen. Zu diesen zählt unter anderem körperliche Nähe zur interaktiven Erfahrung und zur Förderung der Wahrnehmung, die Ermöglichung der Umwelterfahrung auf individuelle Weise, die Ermöglichung einer Mobilisierung und Lage- bzw. Perspektivenwechsel und ein Verständnis individueller Sprach- und Kommunikationsmöglichkeiten.
Wir bieten unseren schwerstmehrfachbehinderten Bewohnern durch qualifiziertes Fachpersonal eine individuelle Förderung. Der gruppenübergreifende Dienst (GÜD) ist ein Team von pädagogischen Fachkräften mit verschiedenen Tätigkeitsschwerpunkten. Er bietet den Bewohnern vielfältige Angebote in den unterschiedlichsten Bereichen. Mit unserem Therapiehund und Farbratten bieten wir auch tiergestützte Förderungen an.
Der Inhalt der täglichen Angebote orientiert sich stark an den individuellen Bedürfnissen der Bewohner, was somit eine qualitativ hochwertige und sehr umfangreiche Förderung ermöglicht. Bei der Kognitionsförderung geht es um die Förderung der Wahrnehmung und Umwelt- und Materialerfahrung. Im Bereich der Motorik wird die Grob- und Feinmotorik ausgeprägt. Musikalische und rhythmische Förderung geben den Bewohnern sowohl durch aktive Teilnahme als auch Rezipierung die Möglichkeit, die Selbstwahrnehmung zu verbessern und Gefühlslagen musisch auszudrücken.
In unserer Kreativwerkstatt werden die Bewohner durch viele Teilschritte an handwerkliche Tätigkeiten herangeführt und mit vielen Materialien und spezifischen Tätigkeiten vertraut gemacht. Beim Erlernen lebenspraktischer Fähigkeiten sollen die Bewohner mit verschiedenen Bestandteilen des Alltags konfrontiert und zur Selbstständigkeit geführt werden. Unter anderem geht es hierbei um Esskultur, Körperpflege und der Umgang mit Kleidung. Beim Orientierungs- und Mobilitätstraining erlernen Bewohner den Umgang mit dem Blindenlangstock und andere Techniken zur selbständigen Orientierung.
In den Wohngruppen wird das Erlernte im Alltag angewendet und vertieft. Ebenfalls besteht die Möglichkeit nach ärztlicher Verordnung externe physiotherapeutische Behandlungen zu erhalten.